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Finance Forum Zürich 2024 wieder zentraler Treffpunkt der Branche

Der Futurologe Max Thinius sieht enormes Potenzial für die
Finanzindustrie im Allgemeinen und den Finanzplatz
Liechtenstein im Speziellen. Voraussetzung dafür sei, dass die Finanzdienstleister die Chancen der Digitalisierung nutzen und neue Services und Dienstleistungen entwickeln, sei dies im Bereich der Datenwirtschaft oder mit Kryptowährungen.



Die Schweizer Finanzbranche hat sich erneut am Finance Forum Zürich getroffen. Hochkarätige Gäste wie ZKB-CEO Urs Baumann, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück, FINMA-Direktor Stefan Walter und UBS-HR-Chef Stefan Seiler diskutierten über die Zukunft des Finanzplatzes Schweiz.

Das Finance Forum Zürich ist am 1. Oktober zum zweiten Mal im Kongresshaus Zürich über die Bühne gegangen. Der jährliche Treffpunkt der Schweizer Finanzbranche hat erneut rund 300 Entscheidungsträger aus der Finanzbranche zusammengebracht, um die aktuellen Chancen und Herausforderungen für den Finanzplatz Schweiz zu diskutieren. Hochkarätige Referentinnen und Referenten beleuchteten die Entwicklungen in der Finanzbranche aus verschiedenen Blickwinkeln.

Lobende Worte von aussen

In ihrer Begrüssungsansprache betonte die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh die Bedeutung des Finanzplatzes für die Wirtschaft und betonte das Potenzial von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, um die Branche weiter wettbewerbsfähig zu halten. In einer Publikumsumfrage zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verhalten optimistisch: Fast zwei Drittel der Befragten beurteilten die Stimmung am Finanzplatz Schweiz kritisch.

Anschliessend betrat der ehemalige deutsche Finanzminister Peer Steinbrück die Bühne. Er warf einen internationalen Blick auf den Finanzplatz und lobte, dass die Schweiz richtige Lehren aus der Finanz- und Bankenkrise gezogen habe. «Es wurde einiges in Gang gesetzt, um die Wiederholung einer solchen Bankenkrise zu verhindern, wenn ich an die gestiegenen Anforderungen denke.» Steinbrück ermahnte die Politik dazu, nicht im Status quo zu verharren, sondern die geopolitischen, gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen ernst zu nehmen.

Finanzplatz im Umbruch

Eine aktuelle Auslegeordnung zum Finanzplatz Schweiz gab Urs Baumann. Der CEO der Zürcher Kantonalbank sprach über die Zeitenwende nach dem Fall der Credit Suisse und zeigte sich optimistisch, dass der Finanzplatz Schweiz weiterhin weltweit eine führende Rolle spielt, sofern regulatorische Schnellschüsse vermieden werden könnten: «Die Regulierung muss dort stattfinden, wo die Fehler passiert sind, und nicht dort, wo es keine Fehler gab.»

Diesen Steilpass nahm FINMA-Direktor Stefan Walter gerne auf. Er erklärte, dass die FINMA künftig noch stärker auf Prävention und Frühintervention setzen will, um Krisen möglichst zu verhindern. Nach seinen Ausführungen soll die FINMA künftig zu den Klassenbesten unter den internationalen Finanzaufsichtsbehörden gehören: «Die FINMA braucht dafür zusätzliche Kompetenzen und Instrumente, um in der Aufsicht effektiv zu sein.» In einer Publikumsumfrage zeigte sich die Mehrheit der Befragten zufrieden mit dem Aufsichtsregime der FINMA.

Folgen der CS-Integration

Nach der Erfrischungspause gab Stefan Seiler einen Einblick in die Integration der Credit Suisse in die UBS. Der HR-Chef der UBS zeigte einerseits auf, wie das Verschmelzen der beiden Institute vorankommt, und betonte andererseits die Rolle, welche eine einheitliche Unternehmenskultur für die erfolgreiche Integration spielt. «Wir müssen die Mitarbeitenden auf diesem Weg begleiten und unterstützen, damit wir ein beliebter Arbeitgeber in der Finanzbranche bleiben.» Kritisch beurteilte das Publikum die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Fast zwei Drittel der Befragten waren der Ansicht, dass die Jobs in der Finanzbranche aktuell unsicherer sind als früher.

In einem Impulsbeitrag zeigten Andreas Tölke, Head FinTech & Digital Trust Swisscom, und Leunita Saliji, Head Cloud & Innovation Hosting ti&m, warum digitales Vertrauen entscheidend für erfolgreiche Kundeninteraktionen sind. Moderne Identifikationslösungen sind ihrer Ansicht zentral, damit Kunden digitale Geschäftsmodelle im Finanzbereich in Anspruch nehmen.

Wertschöpfungskette bricht auf

Auf einem Podium diskutierten anschliessend SIX-CEO Jos Dijsselhof und Daniela Massaro, Schweizer Länderchefin von Mastercard, über das Potenzial neuer Technologien für die Finanzbranche. Sie erörterten dabei, wie digitale Trends und Innovationen das Kundenverhalten verändert und sowohl neue Chancen als auch neue Risiken für Finanzdienstleister eröffnen.

Zum Abschluss der Tagung sprach der bekannte Ökonom Klaus Wellershoff über das neue Zeitalter für Anleger. Er ist überzeugt, dass der technologische Wandel und der Regulierungsdruck dazu führen, dass sich künftig mehr Anbieter als bisher die Wertschöpfung teilen müssen. Laut Wellershoff ergeben sich so zahlreiche neue Möglichkeiten für innovative Finanzdienstleister.  Durch die Veranstaltung führte SRF-Moderator und Wirtschaftsjournalist Andi Lüscher.

Neuer Treffpunkt für Finanzbranche
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten die Ausführungen der Referenten beim Networking-Apéro weiter vertiefen und ihre persönlichen Erfahrungen austauschen. Umrahmt wurde die Veranstaltung ausserdem von Workshops. Die Gäste konnten sich in den Workshops zu Themen wie Künstlicher Intelligenz oder Regulierungsfragen im Finanzbereich informieren.

Das Finance Forum Zürich ist der jährliche Branchentreffpunkt für die Schweizer Finanzbranche. Die Veranstaltung wird von zahlreichen Partnern und Organisationen unterstützt. Das Patronat hat die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich. Presenting Partner ist ti&m. Hauptpartner ist Grant Thornton Schweiz/Liechtenstein.

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Verein Finance Forum Zürich
8000 Zürich
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